Am Gymnasium Gaimersheim konnten am vergangenen Freitag und Montag alle fünften Klassen den Straßenverkehr einmal aus einer ganz neuen Sicht kennen lernen. Im Rahmen der ADAC-Aktion „Hallo Auto!“ erarbeiteten sie den Aufbau des Anhalteweges und durften zum Schluss sogar selbst zum ersten Mal in ihrem Leben eine Vollbremsung durchführen.

Angefangen hat der ADAC-Moderator Hans-Peter Zehentmeier mit einer vermeintlich einfachen Frage an die Fünftklässler: „Was glaubt ihr, wie viele Schritte braucht ihr, um aus schnellstmöglichen Sprint voll herunterzubremsen?“ Die Tipps der Schüler beschränkten sich auf null bis zwei Schritte, ganz wenige Wagemutige schätzten sogar drei. Als die Mädchen und Jungen dies jedoch daraufhin im Selbstversuch testeten, staunten sie nicht schlecht, denn sie sahen, dass die schnellsten Läufer durchaus sechs oder mehr Schritte zum Bremsen benötigen. Von diesem Versuch am eigenen Körper ausgehend erschlossen die Schülerinnen und Schüler den Anhalteweg, der aus der Summe von Reaktions- und Bremsweg gebildet wird. Daran anschließend durften die Schüler selbst mit kleinen Pylonen markieren, wie lang der Anhalteweg eines Autos bei 50 km/h ist. Wiederum unterschätzten die meisten Schüler diesen Weg, der in etwa 25 Meter beträgt, deutlich um zehn bis fünfzehn Meter. „Diese Fehlentscheidung“, so Zehentmeier, „kann im schlimmsten Fall über Leben und Tod entscheiden.“ Beeindruckt von dem Ergebnis wurde nun der gleiche Versuch auf nasser Fahrbahn durchgeführt - Mit Hilfe der Gaimersheimer Feuerwehr, die sich dankenswerterweise wieder ehrenamtlich für diesen Einsatz zur Verfügung gestellt hatte, konnte eine derartige Gefahrensituation nahezu perfekt simuliert werden. Dabei sahen die Schüler, dass der Anhalteweg bei Nässe wesentlich länger wird und lernten, diesen besser zu beurteilen. „Doch nicht nur Nässe verlängert den Anhalteweg“, meinte Zehentmeier, „sondern auch Alkohol und Drogen, Ablenkungen durch Radio, Handy oder von außen, nasses Laub, Eis und vieles mehr können dazu führen, dass ein Autofahrer deutlich später als erwartet zum Stillstand kommt.“ Zum Abschluss der Hallo Auto-Aktion und als absoluter Höhepunkt für die Schülerinnen und Schüler durfte jedes Kind selbst eine Vollbremsung bei 30 km/h auf nasser Fahrbahn durchführen und so hautnah erleben, wie ohnmächtig der Mensch gegenüber den physikalischen Bremskräften ist. Somit endeten 90 sehr informative Minuten, die vom Verkehrsbeauftragten Georg Trost im Rahmen der schulinternen Reihe „Prävention im Team“ organisiert wurden und die den Mädchen und Jungen einerseits großen Spaß und andererseits ein größeres Wissen für den alltäglichen Straßenverkehr gebracht haben, das sie in Zukunft für einen sicheren Schulweg nutzen können.

Die ADAC-Aktion „Hallo Auto!“ mit dem Moderator Hans-Peter Zehentmeier machte Station in Gaimersheim und begeisterte die Schülerinnen und Schüler, die erstaunt und interessiert den Anhalteweg eines Autos kennenlernten.