Von „Heideknaben“ und „Blöden Mützen“

Ungewöhnliche Begegnungen mit dem Rezitator Gerd Berghofer und dem Autor Thomas Schmid am Gymnasium Gaimersheim

 

 

   

Gerd Berghofer fesselt die Schüler der 7. Klassen

Balladen sind den meisten noch aus der Schulzeit in Erinnerung. Wer hat nicht mit dem Vater und seinem Sohn in Goethes „Erlkönig“ mitgelitten und das Gedicht vielleicht sogar auswendig lernen müssen? Dass Balladen wirklich spannend und mitreißend sind, haben die Schüler der 7. Klassen des Gymnasiums Gaimersheim erfahren. Der Rezitator Gerd Berghofer war in der Schule zu Gast und hat auf packende Art und Weise Balladen vorgetragen und die Schüler damit gefesselt. Nach einer informativen Einführung zum jeweiligen Gedicht und zu seinem Autor trug Gerd Berghofer zahlreiche Balladen von Goethe bis Heinz Erhardt vor. Den Schülern stockte der Atem, als Friedrich Hebbels „Heideknabe“ erstochen wurde und sie lauschten gespannt der Entscheidung des Schlossherrn in „Die Füße im Feuer“ von Conrad Ferdinand Meyer, die Rache am Mörder seiner Frau Gott zu überlassen - anstatt ihn selbst umzubringen. Über eine Stunde lang dauerte Berghofers Vortrag und beeindruckte die Schüler sehr. Der Rezitator machte ihnen allerdings schnell klar, dass der auswendige Vortrag von so umfangreichen Balladen keine Hexerei ist, sondern nur konzentrierte Arbeit. Durch regelmäßiges Lernen und stetiges Wiederholen kann jeder Gedichte in diesem Umfang auswendig lernen.

 

 

 

Die Schüler der 5. Klassen hören dem Autor Thomas Schmid gebannt zu

Nicht um Mord und Totschlag, sondern um die Entstehung einer Freundschaft zwischen zwei Jungen und einem Mädchen ging es in der Dichterlesung von Thomas Schmid für die 5. Klassen. Der Autor, der unter anderem die Reihe „Die wilden Küken“ verfasst, las aus seinem Jugendbuch „Blöde Mütze“ und berichtete den interessierten Schülern, wie er zu den Ideen für seine Geschichten kommt und wie daraus letztendlich ein Buch entsteht. Schmid ist auch Drehbuchautor, zum Beispiel für den Film „Die wilden Hühner und das Leben“, und konnte hier den Schülern viel Wissenswertes berichten. Nebenbei versetzte er die Schüler noch vor ihrem geistigen Auge in ein tiefes Verlies, und zeigte an den klirrenden Ketten der Gefangenen auf, auf welche Elemente ein Hörspielautor in seiner Geschichte achten muss, da die Klangwelt dabei die Geschichte erst vollständig macht. Schon während des kurzweiligen Vortrags stellten die Kinder begeistert immer weitere Fragen. Leider war die Zeit sogar zu kurz, um alle Fragen beantworten zu können, da die Schüler gerne noch von Thomas Schmid erfahren hätten, wie es denn mit der Geschichte der „Blöden Mütze“ weitergeht. Gut, dass die Kinder die Erzählung auch selbst weiterlesen können.