Mal lustig, mal nachdenklich, mal kritisch, aber immer poetisch. So lässt sich der Poetry Slam des P-Seminars am Gymnasium Gaimersheim perfekt beschreiben. 12 Texte begeisterten am 13.11.2019 die Zuschauer im „diagonal.“ in Ingolstadt.

 

Mal lustig, mal nachdenklich, mal kritisch, aber immer poetisch. So lässt sich der Poetry Slam des P-Seminars am Gymnasium Gaimersheim perfekt beschreiben. 12 Texte begeisterten am 13.11.2019 die Zuschauer im „diagonal.“ in Ingolstadt. Unter den Poeten und Poetinnen waren auch neun der Seminarteilnehmer, die zum Teil das erste Mal auf einer Bühne standen. Durch den Abend führten witzig und gekonnt die jungen Moderatoren: Maike Brok und Noah May.

Gleich zum Auftakt brachte Noahs humorvoller Vergleich von Menschen mit Glühbirnen nicht nur den Raum zum Leuchten, sondern zauberte auch ein strahlendes Lächeln auf das Gesicht des Publikums. Im Anschluss brachte Alicia Dietrich mit ihrem Text über die Tollpatschigkeit besonders diejenigen zum Schmunzeln, die sich vielleicht auch mit dem einen oder anderen ungewollten Missgeschick identifizieren konnten. Den Zusammenhalt der 12. Klässler auf ihrer langen Reise durch ihre Schulzeit, konnte man nicht nur an diesem Abend spüren, sondern auch in dem gemeinsamen Slam von Melanie Plieger und Alicia Dietrich. Mit dem Wunsch eine Sonnenblume zu sein berührte Vivian Schneider weiterhin die Herzen aller Zuschauer, die kurz darauf eine ungewöhnliche, aber sehr treffende Erfahrung mit der Kritik machten. Eben diese kritisierte Carina Pfänder kurz und prägnant und regte so das Publikum zum Nachdenken an. Ein wenig auf die Schippe nahm Veronika Wecker die Shopping-Gewohnheiten von Männern und Frauen, wobei sie beide Seiten originell verband. Die Möglichkeit auch unabhängig von dem Seminar an dem Slam teilzunehmen nutzte das junge Poetry Slam Nachwuchstalent Fabian Lampert, indem er die Bühne und das Publikum frei und locker in seinen Bann zog. Im Stil eines Comedians philosophierte er über den Umgang mit den eigenen Macken.

Die Pause wurde passend zum herzlichen Ambiente von zum Teil sogar selbst geschriebenen Songs musikalisch von der Sängerin Melanie Herzog untermalt.

Den Auftakt zur zweiten Runde nach der Pause unternahm Kamila Zdzieborski und kritisierte auf nachdenkliche Weise das bayerische Schulsystem im Hintergrund auf die grundsätzliche Frage: „Wer bin ich?“. Ganz klassisch nahm sich Lilith Siewerth die Liebe zu Herzen. Das Publikum schmolz durch ihre liebevolle, einfühlsame Art dahin. Besonders tiefgründig versanken die Zuschauer in die Geschichte von Marie Bonnemaiso und ihrer melancholischen, rastlosen, eigenen Stadt. Was für eine besonders starke, wie auch verletzliche Bindung, Freundschaft zwischen dem Immer und nie bedeuten kann, verdeutlichte Melanie Plieger durch ihren unwahrscheinlich berührenden und gefühlvollen Text. Vera Leithner rundete den Abend mit der Aufforderung, etwas zu riskieren und das Leben zu genießen, sehr passend ab.

Die sehr individuellen Texte zeigten erstmals die grenzenlose Kreativität der Teilnehmer und öffneten vielen Besuchern die Tore zur Welt des Poetry Slams.