Das Gymnasium Gaimersheim hatte im vergangenen Schuljahr das Glück, unter vielen bayerischen Bewerberschulen im Rahmen des White Ravens Festival für Internationale Kinder- und Jugendliteratur für die Veranstaltung einer Lesung ausgewählt worden zu sein. Und so kam die mehrfach prämierte Jugendbuchautorin Lea-Lina Oppermann an die Schule, um den Schülerinnen und Schülern der 9. Klassen aus ihrem Debütroman „Was wir dachten, was wir taten“ vorzulesen. Begleitet wurde sie von der Moderatorin Barbara Lehnerer, die eine kurze Einführung gab und zwischendurch immer wieder im Dialog mit Frau Oppermann verschiedene Aspekte des Romans näher beleuchtete und vertiefte.

In dem Buch geht es um einen Amokalarm in einer Schule. Eine maskierte Person dringt ins Klassenzimmer ein und diktiert mit geladener Pistole Aufgaben, die erbarmungslos die Geheimnisse aller an die Oberfläche zerren. Arroganz, Diebstähle, Mitläufertum, Lügen – hinter sorgsam gepflegten Fassaden tun sich persönliche Abgründe auf. Als sie den Angreifer enttarnen, sind die Grenzen der Normalität so weit überschritten, dass es für niemanden mehr ein Zurück gibt.

Die junge Autorin erlebte als Schülerin selbst einen Amokalarm an ihrer Schule mit und wurde durch diese Erfahrung inspiriert, ihren ersten Roman zu schreiben. Dieser zeichnet sich unter anderem durch die Schilderung der Ereignisse aus den Blickwinkeln von drei verschiedenen Personen aus, so dass die Geschichte trotz ihrer Beschränkung auf ein Klassenzimmer und einen relativ kurzen Zeitraum sehr spannend und vielschichtig ist.

Als Lea-Lina Oppermann dann begann, aus ihrem Roman vorzulesen, fesselte sie sofort den gesamten Raum. Indem sie ihre Position im Raum sowie ihre Stimme veränderte, erweckte sie jeden einzelnen Erzähler gekonnt zum Leben und zog die Schülerinnen und Schüler in ihren Bann.

Am Ende der Lesung hatten die Zuhörer dann noch Zeit, einige Fragen zu stellen, die die Autorin offen und ehrlich beantwortete. So erzählte sie zum Beispiel, dass sie mit dem Schreiben des Romans bereits als 17-jährige Schülerin begonnen hatte, und dass es ihr damals zum Teil nicht leicht gefallen war, die Perspektive des Lehrers glaubwürdig darzustellen. Darüber hinaus ermutigte sie die Schülerinnen und Schüler, selbst zu schreiben und ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen, denn der beste Weg, als Schriftsteller(in) erfolgreich zu werden, sei so viel zu schreiben wie möglich und sich einen guten Kritiker zu suchen.

 

Wir danken Frau Oppermann, Frau Lehnerer und den Organisatoren des White Ravens Festivals für diese gelungene Lesung, die uns inspiriert und begeistert hat!