77 Schülerinnern und Schüler der 9. bis 11. Klassen machten sich am Dienstag, den 5. Juli, im Doppeldeckerbus auf den Weg in die Staatsoper in Nürnberg, um Oper live und nicht medial vermittelt zu erleben und vielleicht dabei die Liebe zur Oper im realen Erleben zu entdecken. Ob das bei allen gelang, sei dahingestellt, aber jedenfalls ging es in der modernen Inszenierung von Donizettis „Liebestrank“ genau darum, dass Liebe nur real gelingen kann. Der reale Liebestrank, den der naiv verliebte Bauer Nemorino im Originallibretto unbedingt braucht, um die Gutsbesitzerin Adina für sich zu gewinnen, wurde hier ersetzt durch das Wundermittel der modernen Medien – namentlich einer gewissen App „finder“ – wo es darum ging sich ultramodern und cool zu präsentieren, damit die Anzahl der Follower die „wahre Liebe“ fördern möge. Die alte-traditionelle bäuerliche Welt wurde in Bühnenbild, Kostüm und Maske einer roboterartigen, technisierten Welt unter Federführung eines mephistoartigen Geschäftsmannes entgegengesetzt. Die durchaus übertrieben-witzige Interpretation stieß zwar bei nicht jedem Schüler auf Zuspruch, regte aber zum Nachbesprechen und zum Nachdenken über den Wert realer menschlicher Begegnungen an. Wie passend nach einer Zeit langwieriger Corona-Kontaktbeschränkungen. Die mitreißende Musik und die hervorragenden Solostimmen sowie die künstlerische Leistung insgesamt ließen den Opernbesuch jedenfalls zu einem gelungenen Erlebnis werden.