Das durften zwei 6. Klassen im Rahmen des kath. Religionsunterrichts zwei Stunden lang – und zwar eintauchen in die Welt des Kongo, die so ganz anders ist als unsre Welt. Sehr überzeugend und engagiert berichtete Pater Manfred Oßner, Herz-Jesu-Missionar aus Steinerskirchen, von seinem langjährigen Aufenthalt in diesem Land, das zu den ärmsten Ländern der Welt zählt. Er lebte dort fünf Jahre mitten im Urwald am Äquator und weitere fünf Jahre in der Hauptstadt Kinshasa und brachte viele eindrucksvolle Bilder mit. Es war kaum möglich in den beiden Stunden alle Fragen der Schüler zu beantworten und doch konnte vieles erklärt werden. Darunter auch für uns kurios anmutendes, z.B. warum man dort Affen, Schlangen oder auch Raupen isst, wie man mit Musik „Morsezeichen“ über 30 km weit verschickt, oder dass das Wort „moto“ je nach Aussprache vier ganz verschiedene Bedeutungen haben kann. Doch ebenso erfuhren die Schüler, dass gerade viele Kinder einfach sterben, weil man sich nicht einmal relativ günstige Medikamente leisten kann, dass es keine richtige Narkose bei Operationen gibt, oder dass es im Krankenhaus oder Gefängnis weder zu trinken noch zu essen gibt. So wurde auch sehr deutlich, um wie viel besser wir es bei uns haben und welchen wichtigen Beitrag christliche Missionsstationen in den letzten einhundert Jahren schon geleistet haben um z.B. den problematischen Geisterglauben zurückzudrängen.

 

Schon im letzten Jahr besuchte Pater Manfred Oßner Anfang Juni die beiden damaligen 6. Katholisch-Klassen. Er erzählte aus eigener jahrelanger Erfahrung dort im Urwald nahe dem Äquator von der Lebenssituation von Kindern in der zentralafrikanischen Republik Kongo. Dies war für die Schüler sehr anschaulich und lebensnah, aber zum Teil auch erschütternd. Man konnte zum Einen erfahren, wie z.B. dortige Fußbälle beschaffen sind und welche Spielzeuge sich die Kinder selbst basteln, welche ungewöhnlichen Nahrungsmittel dort als ganz normal verzehrt werden. Zum Anderen konnte man aber auch erfahren, wie beängstigend der noch weit verbreitete Aberglaube an böse Geister ist und die Tatsache, dass Kinder zum Teil gefoltert werden, um dann als „Hexenkinder“ verstoßen zu werden. Zum Abschluss nach den Fragen aus der Klasse, schenkte er sowohl der 6a als auch der 6bcd sein „Kongo-ABC“ zum Nachschlagen und Vertiefen einzelner Themen. Es blieb eindrucksvoll im Gedächtnis, wie grundlegend verschieden Kindheit und Lebenssituation dort und bei uns sind.