Die Mittelstufentheatergruppe des Gymnasiums Gaimersheim, die ManiacTs, begeistert zweimal vor hunderten Zuschauern mit „Deadly Melody“
In der Aula des Gymnasiums Gaimersheim hatte der beginnende Sommer für heiße Temperaturen gesorgt – doch die Mittelstufen-Theatergruppe, die ManiacTs, haben dafür gesorgt, dass trotz der Hitze den Zuschauern teilweise das Blut in den Adern gefror. Mit ihrer Grusel-Krimi-College-Komödie Deadly Melody haben die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler in diesem Jahr voll ins Schwarze getroffen und wurden dafür am Ende an zwei Abenden mit einem nicht endenwollenden Applaus belohnt.
Hauptdarstellerin des Stücks ist die junge Studentin Teresa, fantastisch und facettenreich gespielt von Felina Steuernagel, die nach einer durchgefeierten Nacht verkatert im Bett eines uncoolen Studenten, herrlich von Johannes Regensburger interpretiert, aufwacht. Dessen Mitbewohner Rob, witzig von Romeo Bauer gespielt, musste extra die letzte Nacht in seinem Auto verbringen. Der nun folgende Tag, der Teresas Geburtstag ist, verläuft zunächst völlig normal für sie. Ihre Mitbewohnerin Lori schenkt ihr zum Geburtstag einen selbstgemachten CupCake, den sie ihr garniert mit einem Ständchen und unterschwelligen Vorwürfen überreicht – authentisch und ausdrucksstark von Gloria Wolff gespielt. Teresa trifft ihre tussigen Freundinnen Danielle, Jessy, Emy, Any und Ally, wunderbar schräg zickig und im Modelstyle dargestellt von Sofie Schäfer, Ines Hastor, Cathy Detling, Lena Fichtner und Jazmin Bouaziz. Auch darf Teresas Liebhaber nicht fehlen, der gleichzeitig ihr Professor und mit einer anderen Frau verheiratet ist; diese wurden Lukas Ritter und Jenna Hengst perfekt verkörpert. Wie im College üblich gibt es natürlich auch die eher uncoolen Mitstudenten, wie die Umweltaktivistinnen Rachel und Esmiralda und die schüchterne Becky, toll von Annika Herrlich, Aleyna Brüderlein und Luisa Rosenow dargestellt, oder die Gesangsstudenten, die wunderbar erfrischend vom großen Chor des Gymnasiums Gaimersheim unter der Leitung von Andreas Hilz verkörpert wurden.Mit einer bunten Bandbreite an Liedern, die perfekt die Handlung ergänzten, sorgte der Chor somit immer wieder für musikalische Höhepunkte. Natürlich dürfen auch die coolen Sportler Tim und Nick nicht fehlen, die auf das große Baseball-Spiel hinfiebern, amüsant gespielt von Alexander Haeck und Nick Schnappauf, der in seiner Doppelrolle als trotteliger Polizist das Publikum zum Toben brachte.
Doch am Abend wird Teresa ohne Vorwarnung von einem Unbekannten ermordet. Der Unbekannte trägt die Fanmaske des Baseballteams – eine Bunny-Maske. Es ist natürlich für einen Krimi klar, dass nun ermittelt werden muss, wer Teresas Mörder war. Doch das Besondere an „Deadly Melody“ ist, dass die Ermittlerin in diesem Stück die Ermordete selbst ist. Denn Teresa wacht am Morgen nach (!!!) dem Mord an ihr (immer) wieder auf und versucht dann untertags herauszufinden, wer sie umbringen will. Ganz im Stil von „Und täglich grüßt das Murmeltier“ kann man somit in Teresas Fall sagen „Und täglich grüßt das Mörder-Bunny“, denn sie erlebt diesen Tag ihres Geburtstags und ihrer Ermordung immer und immer wieder. Als dann herauskommt, dass am Morgen aus einem Krankenhaus eine gesuchte Mörderin ausgebrochen ist, gruslig genial von Jessica Basista gespielt, entspinnt sich ein Geflecht aus Verdächtigen und Motiven, das am Ende mit einer extrem überraschenden Wendung aufwartet.
Ein besonderes Highlight an diesem Abend war der Auftritt der Theaterklasse 5d, den Pandas, die sozusagen als Vorgruppe der Größeren ein selbstgeschriebenes und lustiges kleines Theaterstück über einen Filmdreh in Hollywood zum Besten gaben. Der Drehtag verläuft in ihrem Stück alles andere als geplant und so müssen die Mitwirkenden dieselbe Szene immer und immer wieder spielen – hier wurde passend zu „Deadly Melody“ bereits das Thema der Wiederholung humorvoll aufgegriffen. Die Regie bei beiden Theatergruppen lag in den Händen von Hans-Peter Schneider. Bereits im fünften Jahr gestaltete die Bühnenbaugruppe um Björn Keidel das gelungene Bühnenbild, das von der Technikgruppe um Martin Putschögl passend in Szene gesetzt wurde, die auch für den guten Ton zuständig war. Mit tosendem Applaus wurden alle Beteiligten am Ende der Aufführungen belohnt. Ein fantastischer Einstand der neuen jungen ManiacTs-Truppe, der schon jetzt die Vorfreude auf Weiteres weckt.