Das Gymnasium Gaimersheim setzt am Bundesweiten Vorlesetag neue Maßstäbe.

Am Bundesweiten Vorlesetag ist es am Gymnasium Gaimersheim so rundgegangen wie noch nie. Etwa 100 vorlesende Schüler, Lehrer und Autoren haben an diesem Tag in der Schule, aber auch außerhalb etwa 1000 Schülern, zahlreichen Senioren, vielen Fahrgästen des INVG und Mitarbeitern der Lebenshilfe vorgelesen.

Etwas ganz Besonderes war es für die Gymnasiasten der 6. bis 9. Klassen als Vorleser an ihre eigenen ehemaligen Grundschulen zurückzukehren. Insgesamt 11 verschiedene Schulen – Gaimersheim, Friedrichshofen, Gerolfing, Etting, Lenting, Kösching, Wettstetten, Eitensheim, Buxheim, Hitzhofen, Böhmfeld – wurden besucht und dort den Viertklässlern aus ganz unterschiedlichen Lieblingsbüchern vorgelesen. Die Gymnasiasten hatten dabei genau so eine Freude wie die Grundschüler, schließlich trafen die „Größeren“ an ihren ehemaligen Schulen auf frühere Lehrerinnen und Lehrer und auf andere wohlbekannte Gesichter. Neben abwechslungsreich, spannend und lustig vorgetragenen Texten, übrigens teilweise auch von der jeweiligen begleitenden Gymnasiallehrkraft vorgetragen, ließen es sich die Viertklässler aber auch nicht nehmen, unzählige Fragen an ihre „Vorgänger“ zu richten, denn schließlich stehen den Jüngeren die Herausforderungen des Übertritts und ettliche andere Entscheidungen noch bevor. Ermöglicht wurde diese auch logistische Meisterleistung durch den Elternbeirat des Gymnasiums, der erneut die Transferkosten übernahm.

        

Ihren Nachfolgern auf den Schulbänken ihrer elf ehemaligen Grundschulen haben die Gymnasiasten des Gymnasiums Gaimersheim eine Freude gemacht.

Wie in etlichen Medien berichtet lasen zahlreiche Schüler und Lehrer wieder in Bussen des INVG und fanden dabei im Vergleich zu den letzten Jahren sogar noch mehr Anklang. Viele Fahrgäste waren über die Möglichkeit der Ablenkung während der sonst eher alltäglichen Fahrt in der Linie 50 sehr erfreut, so dass sich nach dem Vorlesen noch längere freundliche Gespräche ergaben - über Vorlesen, Literatur und über Alltagsthemen. Dank der spürbaren Wohlfühl-Atmosphäre in den Bussen stiegen zahlreiche Menschen mit einem Lächeln auf dem Gesicht aus und konnten ihren Tag beseelt fortsetzen.

Im Bus der INVG bleibt die Zeit für ein paar Minuten stehen, wenn die Oberstufenschüler des Gymnasiums Gaimersheim den Fahrgästen Kurzgeschichten vorlesen. (Bildquelle: Thomas Balbierer)

Auf diese beeindruckende Aktion wurde im Vorfeld sogar „Radio Ilmwelle“ aus Pfaffenhofen aufmerksam. Viane Roth, Alexandra Pischner und Simon Dallner von der Q11 folgten zusammen mit ihrem Deutschlehrer Lorenz Kemethmüller der Einladung des jungen Radiosenders und wurden so am Bundesweiten Vorlesetag Teil des Programms der „Morning Show“ von Radiomoderator Tobias Forster. Die Elftklässler kamen dabei ausführlich zu Wort und durften somit im Sendegebiet zwischen Augsburg, Ingolstadt und München nicht nur auf alle Aktionen des Gymnasiums Gaimersheim rund um den Bundesweiten Vorlesetag hinweisen, sondern sogar den gespannten Hörern am Freitagmorgen (auch im Gaimersheimer Lehrerzimmer!) eine Kostprobe ihrer Kunst des Vorlesens geben. Für alle Beteiligten war der Besuch des Radiosenders natürlich ein besonders schöner Moment. Schließlich konnten sie nicht nur den Mitarbeitern live vor Ort bei ihrer spannenden Arbeit über die Schulter sehen, sondern dann auch ihrer eigenen Stimme im Radio beim Vorlesen zuhören.

Richtige Radiosender-Luft durften einige Schüler schnuppern, als sie im Vorfeld des Vorlesetags von Radio Ilmwelle zu einem Interview und zum Vorlese eingeladen wurden.

Mit fünf Schülern wurde das Seniorenheim Gaimersheim besucht, in dem, wie bereits im vergangenen Jahr, Bewohnern stimmungsvolle Texte vorgelesen wurden. Bei Gebäck und Tee kamen die Jugendlichen der Lebenswelt der Senioren ein kleines Stück näher und konnten ihnen eine vergnügliche und abwechslungsreiche Stunde schenken und einen beeindruckenden, intensiven Vormittag erleben.

Zeit, Freundlichkeit und eine humorvolle Geschichte schenkten Oberstufenschüler des Gymnasiums Gaimersheim den Senioren im Altenheim Gaimersheim bei ihrem Vorlesebesuch.

Zusammen mit den Mitarbeitern des Mensateams des Gymnasiums Gaimersheim wurde ein Lesefrühstück veranstaltet, in dessen Rahmen Schüler den Damen und Herren der Lebenshilfe liebevoll Geschichten vortrugen. Hier konnte man deutlich spüren, wie freundschaftlich und harmonisch die Integration der Lebenshilfe am Gymnasium Gaimersheim verläuft.

Der Besuch zweier Autoren stellte einen weiteren Höhepunkt des Tages dar. Hans-Peter Schneider, der Autor der Reihe „Seppis Tagebuch“ und zugleich Deutschlehrer am Gymnasium Gaimersheim selbst, entführte die Fünftklässler in die Welt des schlitzohrigen Schülers Seppi und brachte die Zuhörer immer wieder zum Lachen und Toben.

Anstehen für Autogramme beim Deutschlehrer ist eher selten – Doch wenn der Deutschlehrer Hans-Peter Schneider gleichzeitig Autor von Seppis Tagebuch ist, dann machen die Fünftklässler das mit großer Freude.

Für die zehnten Klassen las der deutsch-ungarische Schriftsteller Akos Doma aus seinem „Weg der Wünsche“ Roman, der im vergangenen Jahr bundesweit für Beachtung sorgte und hoch gelobt wurde. Die Schüler folgten beeindruckt und interessiert den Ausführungen des Schriftstellers.

Mitgenommen auf eine abenteuerliche Flucht aus Osteuropa bis nach Deutschland hat der Autor Akos Doma die Zehntklässler, indem er aus seinem preisgekrönten Roman „Der Weg der Wünsche“ vorlas.

Aber natürlich dürfen an dieser Stelle auch die Lehrkräfte des Gymnasiums Gaimersheim nicht vergessen werden, von denen zahlreiche ihren Klassen aus ihren Lieblingsjugendbüchern während des Unterrichts vorlasen. Das Organisationsteam Lorenz Kemethmüller und Hans-Peter Schneider, die tatkräftig von der gesamten Fachschaft Deutsch und vielen anderen Lehrkräften unterstützt wurden, zeigten sich überglücklich und hoch zufrieden über diesen mehr als gelungen, vielfältigen Vorlesetag am Gymnasium Gaimersheim, der mittlerweile zu einem hochbeachteten Höhepunkt des Schuljahres geworden ist.