Die knapp 40 Zehntklässler des Gymnasiums Gaimersheim konnten knapp vier Monate vor ihrer Berlinfahrt den Bundestagsabgeordneten Dr. Reinhard Brandl in ihrer Schule begrüßen und mit diesem offen und in sehr angenehmer Atmosphäre sprechen. Dabei staunten die Jugendlichen nicht schlecht, welch extremen Spagat zwischen bundesweiten Aufgaben in Berlin und den regionalen Anforderungen im eigenen Wahlkreis ein Abgeordneter zu meistern hat.

„Heißt das, sie müssen wirklich jedes Anliegen ernst nehmen, egal wie doof?“, fragte eine Schülerin den Bundestagsabgeordneten Dr. Reinhard Brandl gegen Ende seines über eineinhalb stündigen Besuchs am Gymnasium Gaimersheim. Und der Abgeordnete tat auch bei dieser Frage das, was ihn die gesamte Zeit davor bereits ausgezeichnet hatte: Er erzählte in angenehmer und verständlicher Weise, erklärte den Schülern politische Sachverhalte, gab Einblicke in die unterschiedlichsten Anforderungsbereiche eines Abgeordneten und ließ dabei auch an der ein oder anderen Stelle den Humor nicht zu kurz kommen. Und er sagte, dass natürlich zunächst einmal jedes Problem eines Bürgers geprüft und nach Möglichkeit geklärt werde.

Begonnen hatte Dr. Brandl mit einem etwa 30minütigen Vortrag über sein Leben als Abgeordneter und seine Aufgaben im Verteidigungs- und Haushaltsausschuss. Besonders eindrucksvoll anhand tagesaktueller Themen schilderte er, wie umfangreich man sich die politische Arbeit eines Bundestagsabgeordneten vorzustellen hat. Einerseits müsse er über bundesweit bedeutsame Themen wie das „Gesetz zur Steigerung der Attraktivität des Dienstes in der Bundeswehr“, über Verbesserungen beim Datenschutz nach der NSA-Spähaffäre oder über diverse Ausgaben des Bundesinnenministeriums sprechen und verhandeln; andererseits kämen Leute aus seinem Heimatwahlkreis mit ganz alltäglichen Anliegen, wie etwa die Förderung der heimischen Landwirtschaftsbetriebe oder ein Jäger, der gerne in der Nacht mit einem Nachtsichtgerät auf die Jagd gehen möchte, oder eine Verkäuferin, die das Einwegpfand aus Müllvermeidungsgründen am liebsten wieder abschaffen würde. Alle Bereiche verlangten von ihm eine kritische Prüfung und eine zufriedenstellende Aufgabenlösung.

Im Anschluss daran stand der Abgeordnete den Schülern geduldig für deren Fragen Rede und Antwort und kam mit seiner ruhigen, freundlichen und ehrlichen Art sichtlich gut bei den Jugendlichen an. Die Fragen bezogen sich zum Großteil auf das normale politische Geschäft eines Abgeordneten. So wollten die Schüler beispielsweise wissen, wie man zum Abgeordneten wird, was man dafür gelernt haben sollte und wie viel Zeit man für ein derartiges Leben aufbringen müsse, wie man in ihrem jungen Alter politisch aktiv werden könne, ob Bundestagssitzungen wirklich so schlecht besucht seien, wie man das im Fernsehen oft sieht, und wie man es wie Hr. Seehofer vom Abgeordneten zum Ministerpräsidenten schaffe. Den größten Lacher bekam Dr. Brandl, als er auf die Frage „Wie stellt man sicher, dass ein Abgeordneter tatsächlich auch Ahnung von seinen Aufgaben hat?“ mit einem Augenzwinkern antwortete: „Gar nicht!“ Doch er nutzte diese Vorlage direkt, um den Schülern klarzumachen, dass diese Kontrolle nur über die Wahlen möglich und dass eine aktive Teilnahme am politischen Prozess vor allem für die Jugendlichen wichtig sei. Für seine Überzeugungen müsse man einstehen und teilweise auch kämpfen. Gerade im Hinblick darauf, dass die Schüler in zwei bis drei Jahren selbst wahlberechtigt sein werden, hat ihnen dieser unverkrampfte, informative Zugang zur Politik, der ihnen von Dr. Brandl geboten wurde, sicherlich einen positiven Anstoß für das eigene politische Interesse gegeben, der im Juli durch den Besuch der Bundeshauptstadt noch weiter intensiviert werden kann.

 

Ruhig, freundlich, offen – so zeigte sich der Bundestagsabgeordnete Reinhard Brandl vor den Schülerinnen und Schülern der 10. Klasse des Gymnasiums Gaimersheim

 

Dr. Brandl beim Eintrag ins Gästebuch der Schule