Einen bewegenden und feierlichen Abend erlebten die geladenen Gäste am Gymnasium Gaimersheim bei der Verabschiedung des Gründungsschulleiters. Nach 13 Jahren als Direktor geht Manfred Ruckdäschel Ende Juli in den wohlverdienten Ruhestand, für den die zahlreichen Rednerinnen und Redner an diesem Abend das Allerbeste wünschten und ihren großen Dank und Respekt für den immensen Einsatz des Schulleiters aussprachen.
Einen abwechslungsreichen biografischen Rückblick und viele lobende Worte hatte die Ministerialbeauftragte für die Gymnasien in Oberbayern – West, Brigitte Grams-Loibl im Gepäck. Sie zeichnete die Laufbahn Manfred Ruckdäschels von seiner eigenen Schulzeit an nach und konnte dabei einige spannende Informationen geben, die sicherlich nicht jedem der Festgäste bekannt waren. Sie zeichnete auch dessen berufliche Stationen nach, die ihn zunächst als jungen Studienrat ans Katharinen Gymnasium Ingolstadt und von 1994-99 ans Kultusministerium nach München führten, danach bis 2003 als stellvertretenden Fachschaftsleiter Englisch ans Willibald Gymnasium Eichstätt und schließlich als Teil der Schulleitung ans Descartes-Gymnasium Neuburg. 2010 habe er dann mit Engagement, Offenheit, Innovationsbereitschaft, Genauigkeit und Durchsetzungsfähigkeit die Aufgabe übernommen, das neue Gymnasium in Gaimersheim zu leiten, wofür sie ihren großen Respekt und Dank aussprach. Abschließend wünschte sie ihm vom Herzen, dass er nun das Glück bei Dingen findet, die er wegen der zeit- und kraftanstrengenden Direktorentätigkeit nicht hat machen können. Feierlich überreichte sie ihm dabei die von Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo unterschriebene Ruhestandsurkunde.
Als Vertreter des Sachaufwandsträgers des Gymnasium Gaimersheim ergriff im Anschluss der Eichstätter Landrat Alexander Anetsberger das Wort. Er würdigte das Wirken Ruckdäschels und zollte ihm höchsten Respekt dafür, dass für ihn das Steuern des Schulschiffes stets Berufung und nie nur ein Job war, und bedankte sich an dieser Stelle auch stellvertretend bei dessen Ehefrau Gabriele. Ruckdäschel habe sich immense Verdienste um seine Schule erworben, die Schule sei unter ihm erwachsen geworden und die leere Gebäudehülle wurde von ihm mit Leben gefüllt. Mit einem Augenzwinkern fügte er an, man könne ja unter der Hand zukünftig das Gymnasium Gaimersheim in Ruckdäschel Gymnasium umbenennen.
Persönliche Worte fand Andrea Mickel, die erste Bürgermeisterin des Marktes Gaimersheim, die ein wenig aus dem gemeinsamen Nähkästchen plauderte und die ein oder andere Anekdote zwischen ihr und Ruckdäschel erzählte. Sie habe die Zusammenarbeit und den Menschen Manfred Ruckdäschel immer sehr geschätzt, bedankte sich für die vielen Jahre, in denen so manche Herausforderung zusammen gemeistert wurde, und wünschte ihm alles erdenklich Gute für seinen Ruhestand.
Die Vorsitzende des Elternbeirats Christiane Musmann, die sich bei ihrer Rede stimmig mit Sandra Pruin abwechselte, bedankte sich, dass die Tür des Direktors für den Elternbeirat immer offen war und hervorragend zusammengearbeitet werden konnte. Das Verhältnis zwischen Ruckdäschel und dem Elternbeirat zeichnete sich stets durch ein großes Vertrauensverhältnis und eine spürbare Wertschätzung aus, wofür sie von Herzen Dankeschön sagten.
Danach übernahmen die Vertreter der Schülermitverantwortung, Franziska Regensburger, Ewald Schander und Lukas Felten das Wort und unterhielten mit einer humorvollen, aber höchst wertschätzenden Rede. Auf Basis des Wertebilds des Gymnasiums Gaimersheim, das auf dem Fundament der Werte „Respekt“, „Weltoffenheit“, „Neugier“, „Kreativität“ und „Gemeinschaft“ beruht, zeigten sie bildhaft, wie stark Manfred Ruckdäschel dafür gesorgt hat, dass auf diesem Fundament eine bunte, facettenreiche Schulfamilie entstehen konnte. Er habe damit diesem Gebäude Leben eingehaucht und seine Seele gegeben.
Die Vertreter des schulischen Personalrats, Anna Strauß, Claudia Straßburg und Andreas Hilz, griffen in ihrer gemeinsamen Rede das Bild der „Bildungswiese“ auf, dass sich der erste Schuljahrgang 2010/11 als symbolisches Motto für seine neue Schule gegeben hatte. Diese Bildungswiese habe Manfred Ruckdäschel als Hauptgärtner nun 13 Jahre mit großer Hingabe, größter Sorge und unermüdlichem Einsatz gepflegt und dadurch erreicht, dass die Bildungsblume Gymnasium Gaimersheim heute so farbenfroh und vielseitig blühen könnte.
Im Anschluss daran griff die Stellvertretende Schulleiterin Iris Friedl das Bild des Kometen auf. Unmittelbar davor hatte die Schulband, die zusammen mit dem Lehrerchor, der Schülerin Shritya Karthikeyan aus der Klasse 8d und dem Streichensemble immer wieder für stimmungsvolle und würdige Unterbrechungen zwischen den Reden sorgte, das Lied „Komet“ herausragend dargeboten. Diese Metapher, die auch in dem letztjährigen Text des Deutschabiturs „Sternenpflücker“ von Christoph Ransmayr zentral war, nahm Iris Friedl zum Anlass, um die Bedeutung eines Kometen für die Menschen zu ergründen und dessen Spuren auf das Wirken Manfred Ruckdäschels zu übertragen. Genau wie ein Komet in seiner Erscheinung einzigartig ist, so sei auch die Zeit unter seiner Leitung geprägt von einem einzigartigen Engagement für das Wohl der Schüler, der gesamten Schulfamilie und der Schule an sich gewesen. „Ihre leuchtenden Spuren, Herr Ruckdäschel, werden lange, sehr lange am Gymnasium Gaimersheim sichtbar sein und dafür können wir ihnen nicht genug danken“, schloss sie ihre Rede.
Als letzter Redner des Abends ergriff die Hauptperson Manfred Ruckdäschel selbst das Wort und zeigte sich tief bewegt von den vielen an ihn gerichteten Dank- und Lobworten, wobei er deutlich machte, dass er vieles davon vor allem seiner gesamten Schulfamilie zuschreiben möchte. Er blickte auf zahlreiche Stationen, Herausforderungen und Anekdoten der vergangenen Jahre und Jahrzehnte zurück, bedankte sich dabei von Herzen bei den anwesenden Weggefährten und Schulleitern, bei seinem Kollegium, bei der Schüler- und Elternschaft und vorneweg auch bei seinen Sekretärinnen und dabei ganz besonders bei Kerstin Kobs, die kurz nach ihm und damit als erste im Frühjahr 2010 am Gymnasium Gaimersheim angefangen hat. Viele wunderbare Wege habe er mit jedem Einzelnen der Anwesenden gehen dürfen und sei für so Vieles unsagbar dankbar. Sein letzter Dank ging an seine Frau Gabriele, die ihn immer unterstützt habe, auch wenn mal wieder ein privater Termin einer schulischen Arbeit zum Opfer fiel. Abschließend überreichte er feierlich den symbolischen Schulschlüssel, den er selbst im Jahr 2010 erhalten hatte, an seine Nachfolgerin Christine Schmid-Mägele, wünschte ihr für ihre Tätigkeit alles erdenklich Gute und bat sie, auf diesen und vor allem auf die Schule besonders gut aufzupassen. Mit lang anhaltendem Applaus und sichtlich bewegt würdigten alle Anwesenden danach Manfred Ruckdäschel und entließen ihn in den festlichen Ausklang des Abends, wo er sich in vielen persönlichen Gesprächen noch herzlich von den Anwesenden verabschieden konnte.