Das Gymnasium Gaimersheim fasziniert beim Bundesweiten Vorlesetag mit einfallsreichen und tollen Aktionen
Vorlesetag Grundschule: Die Gymnasiasten fühlten sich an die ersten Jahre ihrer Schulzeit erinnert, als sie in den 2. und 3. Klassen der Grundschule Gaimersheim vorlesen durften.
Erstmals nahm das Gymnasium Gaimersheim an dem mittlerweile zum elften Mal veranstalteten Bundesweiten Vorlesetag teil und dennoch wurde gleich zum Start ein umfangreiches Programm zur Faszination des Lesens auf die Beine gestellt. In fünf verschiedenen Aktionsräumeninnerhalb und außerhalb des Schulgebäudes hat das Gymnasium die komplette Bandbreite des Lesens und Vorlesens präsentiert und konnte dabei nicht nur die Schüler, sondern auch ganz viele andere Menschen begeistern.
Die Vorfreude bei den knapp 70 Schülern der 7. – 9. Jahrgangsstufe war sicht- und greifbar, als sie sich gemeinsam vom Gymnasium Gaimersheimaus auf den Weg in den nahegelegenen Hauptort machten. Schnell schon trennten sich dort ihre Wege, denn knapp die Hälfte der Jugendlichen spazierte zu den vier Gaimersheimer Kindergärten St. Michael, St. Rafael, Regenbogen und Pusteblume, eine zweite Großgruppe marschierte zur Grundschule und die dritte und kleinste Gruppe ging zum Caritas-Seniorenheim St. Elisabeth. Alle hatten sich freiwillig für diese Aktion gemeldet und alle hatten dasselbe Ziel: Sie wollten in der jeweiligen Institution aus selbstgewählten Büchern vorlesen und damit den Zuhörern eine große Freude bereiten, das Gefühl der Zusammengehörigkeit vermitteln und die Faszination am Vorlesen näherbringen.
Für zahlreiche Jugendlichewar der Gang zu den Kindergärten oder zur Grundschule eine Rückkehr an die Stätte ihrer Kindertage, denn viele haben die entsprechenden Institutionen, in denen sie an diesem Tag als die „großen Gymnasiasten“ lesen sollten, früher selbst als Kleinkinder besucht und verbanden noch unzählige schöne Erinnerungen damit. Überall wurden sie mit offenen Armen empfangen, an der Grundschule sogar durch die Klassensprecher jeder zweiten und dritten Klasse persönlich begrüßt, die freundlich lächelnd im Pausenhof auf die Ankömmlinge gewartet hatten. Danach gab es überall das gleiche Programm: Die Gymnasiasten sollten den Kindern Geschichten vorlesen, die sie selbst, als sie im Alter der kleineren Kinder waren, geliebt hatten. Dies machten sie in toller und ansprechender Weise, auch wenn dabei natürlich durchaus ein bisschen Nervosität bei den Vorlesern mitschwang. Doch das spielte für die kleinen Zuhörer nur eine nebengeordnete Rolle, denn die lauschten konzentriert und fasziniert jedem Wort und waren einfach nur stolz und glücklich, die „Großen“ heute ein bisschen für sich zu haben. In manchem Kindergarten zogen die Kinder die Gymnasiasten nach dem Vorlesen sofort mit in die unterschiedlichsten Spielecken, und es zeigte sich, dass dort auch die Älteren noch viel Spaß haben konnten. Ein beeindruckendes Erlebnis war für die Gymnasiasten auch das Vorlesen im Seniorenheim, da der Umgang mit älteren Menschen für die meisten Jugendlichen ein eher unbekanntes Terrain darstellt.Mit selbstgebackenem Kuchen und abwechslungsreichen Weihnachtsgeschichten konnten die Schüler aber auch dort den Heimbewohnern schöne Augenblicke schenken.
Doch wie oben bereits erwähnt, fanden die Vorleseaktionen des Gymnasiums Gaimersheim auch innerhalb des Schulgebäudes statt. Zahlreiche Lehrer der 5. – 7. Klassen haben an diesem Tag selbst ihren Schülern aus ihren liebsten Jugendbüchern vorgelesen und somit den Jugendlichen persönliche Einblicke in die eigene Kindheit gegeben. Ganz besonders durften sich aber die 5. und die 8. Klassen freuen, denn diese wurden von zwei überregional bekannten Autorinnen besucht, die beide aus ihren Werken vorlasen. Die Kinderbuchautorin Cornelia Neudert, die unter anderem Mit-Autorin der Lauras Stern-Reihe ist und mit dem Deutschen Kinderhörspielpreis ausgezeichnet wurde, präsentierte den Fünftklässlern einige ihrer Werke für ältere Kinder. Darüber hinaus gewährte sie auch einen Blick hinter die Kulissen des Autorenlebens und beantwortete unzählige Fragen der interessierten Schüler mit großer Geduld und Ehrlichkeit. Für die 8. Klassen las Melanie Arzenheimer, die zum Kreis der Münchner Turmschreiber zählt und durch ihr satirisches und lyrisches Schaffen vielerorts bekannt ist, aus ihren drei Gedichtbänden moderne Lyrik vor. Die Schüler konnten dabei erleben, dass es bei den Themen, über die man Gedichte schreiben kann, keine Grenzen gibt, egal ob über Staubsauger, Reinigungsmittel, Fußball, Lemuren, Bundesstraßen oder vieles mehr. Am Ende des Schultages konnten die Schüler und Lehrer auf einen in vielfältiger Weise beeindruckenden Vorlesetag zurückblicken, der der gymnasialen Schulfamilie und dem Ort Gaimersheim viele schöne Augenblicke bescheren konnte.
Vorlesetag St. Michael 2/Pusteblume: Gebannt verfolgten die Kindergartenkinder das Vorlesen der „großen“ Jugendlichen und freuten sich über die bunte Geschichtenvielfalt.
Vorlesetag Seniorenheim: Ein besonders beeindruckendes Erlebnis war für die Schüler des Gymnasiums Gaimersheim der Besuch des Seniorenheims St. Elisabeth, wo sie herzlich von den Bewohnern aufgenommen wurden.
Vorlesetag Neudert: Kinderbuchautorin Cornelia Neudert las aus ihren Texten und bot den Fünftklässlern einen faszinierenden Einblick in das Leben als Autor.
Vorlesetag Arzenheimer: Die Lyrikerin und Satirikerin Melanie Arzenheimer ermöglichte den Achtklässlern einen Blick in die bunte Vielfalt der modernen Lyrik, indem sie selbst viel vorlas, aber auch kurze Gedichtclips zeigte.