Geographie-Exkursion der Q12 ins Forstrevier Breitenfurt
Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf unsere Wälder? Wie reagieren Förster auf neue Herausforderungen im Wald und welche Aufgaben umfasst das Forstmanagement?
Diesen und vielen weiteren Fragen widmete sich der Geographiekurs der Q12 am vergangenen Mittwoch, dem 9. Juli, im Rahmen einer Exkursion in das Forstrevier Breitenfurt. Begleitet von den Lehrkräften Frau Weidel und Frau Minke-Oberhofer wurden die Schülerinnen und Schüler von zwei Experten durch den Wald geführt und mit zahlreichen Informationen zum Thema Ressourcenmanagement der Wälder versorgt. Neben Herrn Schmaizl, Förster des Forstreviers Breitenfurt und Herrn Habereder, Betriebsleiter des Forstbetriebs Kipfenberg, begleiteten die Gruppe auch die beiden Hunde der Experten – zwei freundliche Spürnasen.
Als Ausgangspunkt diente der Bahnhof Eichstätt, da er durch seine ideale Lage direkt an das Forstrevier Breitenfurt angrenzt. Bereits auf dem Weg zur ersten Station konnte der Kurs Funktionen der Waldwirtschaft live beobachten: Holztransport und -verladung per Zug. Zudem erhielten die Schülerinnen und Schüler Hinweise auf die Weiterverarbeitung von Holz zu Produkten wie Zellulosefasern u.a. für die Textilherstellung. Ein kurzer Exkurs in das Zeitalter des Juras verdeutlichte die geologischen Voraussetzungen für die Wälder. Das mineralhaltige Kalkgestein prägt bis heute die Bodenbeschaffenheit, welche einen entscheidenden Faktor für eine optimale Forstwirtschaft und Waldnutzung darstellt.
Besonders spannend war der Halt an einer abgesperrten Fläche von etwa der Größe eines Fußballfeldes. Es handelt sich hierbei um eine Wiederaufforstungsmaßnahme, da der Schädlingsbefall durch den Borkenkäfer infolge des Klimawandels stark zunimmt und so Bäume bzw. ganze Waldflächen absterben. Dieses Beispiel verdeutlichte jedem Einzelnen die drastischen Folgen des Klimawandels. Umso wichtiger ist es, dass sich Förster wie Herr Schmailzl um die Wiederaufforstung von gefährdeten Baumarten kümmern.
Anschließend war der Kurs selbst gefordert: Mithilfe von Zweigen und Blättern sollten typische Baumarten der Region bestimmt werden, darunter zählen die Fichte, die Kiefer, die Hainbuche, die Linde, die Douglasie oder auch der Bergahorn.
Die letzte Etappe führte tiefer ins Waldinnere, wo der Geographiekurs mehr über den Aufbau des Bodens, dessen Funktion für das Ökosystem Wald und die Bedeutung eines nachhaltigen Forstmanagements für die Umwelt erfuhr. Bestimmt hat sich jeder schon einmal gefragt, was die bunten Markierungen an den Bäumen bedeuten. Durch das sogenannte „Anmalern“ entscheidet Förster Schmailzl, welche Bäume entnommen werden müssen, um anderen mehr Raum zum Wachsen zu geben. Die sogenannten ,,Harvester“, moderne Holzernte-Maschinen, übernehmen anschließend eine effiziente und ressourcenschonende Fällung.
Ein spannender und lehrreicher Tag im Wald verdeutlichte, wie vielseitig nutzbar unsere Wälder in den mittleren Breiten sind, aber auch wie wichtig ihr Erhalt im Zuge des Klimawandels ist.