Die „Jugend im Wandel der Zeit“ im Marktmuseum Gaimersheim
Das Marktmuseum des Marktes Gaimersheim, selbst ein Schmuckstück des Ortes und der Jurahauslandschaft als ehemaliges Winterbaueranwesen, beheimatet in der Regel in der Dauerausstellung lokale Funde der Steinzeit, Themen aus der Römerzeit, aber auch der Gaimersheimer Schul- und Lokalgeschichte. Nun zog für einige Tage eine Ausstellung in das Haus, die von Gaimersheimer Gymnasiasten zusammengestellt und erarbeitet wurde und das Leben in der Jugend ihrer Eltern im Gegensatz zur eigenen in den Blick nahm.
Das P-Seminar Geschichte des Gymnasiums Gaimersheim unter der Leitung von Kristina Bauch hat sich dafür die Leitfrage gestellt „Wie hat sich das Leben junger Menschen im Laufe der Zeit verändert?“ und dafür in den vergangenen Monaten für die facettenreiche Gestaltung der Ausstellung in den eigenen Familien, Speichern und Verwandtenarchiven gestöbert und viele spannende Exponate finden können. Auch wurden zahlreiche Interviews geführt, Erinnerungen aufgeschrieben und unzählige interessante Entdeckungen in anderen Bereichen gemacht.
Sie hatten sich im Vorfeld in verschiedene Arbeitskreise aufgeteilt, die unter anderem in den Bereichen „Gesamtplanung“, „Finanzen“, „Gestaltung“, „Werbung“ oder „Lektorat“ tätig wurden. Besonders wertvoll war dabei der Kontakt mit einer professionellen Museumpädagogin, die zahlreiche Tipps zur mitreißenden Gestaltung einer derartigen Ausstellung geben konnte.
In Ihrer Begrüßung zeigte sich P-Seminarleiterin Kristina Bauch zurecht stolz auf die vierzehn Schülerinnen und Schüler, die in den vergangenen Monaten in vielfältigen Ebenen wirklich großen Einsatz zeigten. Einblicke in ihre Arbeitsweise, in ihre Ideenfindung und in die Umsetzung gab im Anschluss die P-Seminarsprecherin Delia Regensburger. Schulleiterin Christine Schmid-Mägele wurde gebeten, neben Grußworten auch eine eigene Jugendanekdote zu erzählen. Sie berichtete zur Freude der Anwesenden humorvoll, wie schwierig es früher war, an das eigene heimische Telefon zu kommen, wenn mehrere Geschwister und die Eltern selbst ebenfalls dasselbe Ziel hatten. Schließlich gab es in der Großfamilie nicht für jeden ein Handy, sondern ein einziges Wählscheibentelefon für alle und als dann noch das Internet kam, das bei einer Einwahl die Telefonleitung des Hauses komplett blockierte, war der geschwisterliche Ärger ein ums andere Mal vorprogrammiert.
Die Schülerinnen und Schüler präsentierten im Anschluss stolz diese eigene Ausstellung im Marktmuseum Gaimersheim und nahmen dabei die Anwesenden auf einen Zeitreise durch spannende Themenwelten. Dabei konnten die Besucher erleben, wie heutige Schüler und Schülerinnen den Wandel in den Bereichen Freizeit, Essen, Musik und Technik wahrnehmen und wie sich die Jugend in den letzten Jahrzehnten verändert hat. Das alles packten die Schülerinnen und Schüler in einer multimedialen Ausstellung, bei der man nicht nur Anschauen, sondern auch Anfassen, Mithören und Mitschauen durfte. Beim Betrachten und Anhören der Exponate kamen bei den Besuchern aus der Elterngeneration immer wieder Jugenderinnerungen an eine noch nicht allzu lang vergangene und doch scheinbar längst überholte Zeit auf. Doch auch den Schülerinnen und Schülern gefiel sichtlich der Austausch mit „Zeitzeugen“, wodurch sie ihren eigenen Horizont und den der Besucher nochmals erweitern und somit noch mehr aus einem umfassend gelungenen Projekt mit Ausstellung mitnehmen konnten.