„Jetzt leg doch mal das Ding weg!“ – Ein Satz, den alle Eltern im Alltag nur zu gut kennen. Warum damit nicht die elterliche Fürsorgepflicht gegenüber ihren Kindern in der digitalen Welt aufhört und wieso das digitale „Schweizer Taschenmesser“ Smartphone lehrreiche und tolle Bereiche, aber auch so beängstigende Gefahren beinhaltet - auf das und vieles mehr ging der Digitaltrainer Daniel Wolff am Gymnasium Gaimersheim in seinen fünf spannenden und interessanten Vorträgen ein.  

Kinder haben sich, wie auch die Eltern und Lehrer, vor allem durch die Smartphone-Revolution in den letzten zehn Jahren zu ständig digitalen Personen entwickelt, die immer online sind. Gerade durch die Coronapandemie wurde die sogenannte Bildschirmzeit der Kinder nochmal vervielfacht. Beispielsweise haben sich die Nutzungszahlen von Kindern und Jugendlichen bei Youtube seit Frühjahr 2020 mehr als verdoppelt.

Gerade in diesen digitalen Zeiten mit ihren unglaublich großen Herausforderungen lag es dem Gymnasium Gaimersheim am Herzen, den Kindern, Lehrern und Eltern Hilfestellungen für die digitale Welt an die Hand zu geben, Möglichkeiten der Digitalität zu zeigen, aber auch Gefahren deutlich zu machen. Mit Unterstützung des Elternbeirats konnte der renommierte und deutschlandweit bekannte Digitaltrainer Daniel Wolff für insgesamt fünf Workshops und Vorträge an die Schule geholt.

Jeweils 90 Minuten referierte er vor der 5., 6., 7. und 10. Jahrgangsstufe über die digitale Welt. Er machte deutlich, dass jeder Jugendliche im Durchschnitt vor Corona etwa 4,20 Stunden pro Tag am Smartphone war, im vergangenen Jahr habe sich dies Schätzungen zufolge sogar noch um mindestens 90 Minuten erhöht. Wolff schaffte es durchweg, nicht mit erhobenem Zeigefinger zu agieren, sondern die Chancen und Risiken des Smartphones nachvollziehbar und eindringlich zu erläutern. So führte er u.a. die verschiedenen Seiten von WhatsApp-Gruppen aus, erläuterte Schwierigkeiten des Persönlichkeitsschutzes im Internet und empfahl das richtige Vorgehen bei problematischen Inhalten. In den 10. Klassen ging er noch gezielt auf die tiefergehenden Bereiche „Fake News“ und „Hate Speech“ ein.

Besonders interessant war, dass er immer wieder Umfragen mit den Schülerinnen und Schülern durchführte, beispielsweise wer von ihnen nachts mit dem Smartphone auf sein Zimmer geht oder wer schon einmal in jungen Jahren grausame oder erschreckende Videos per WhatsApp erhalten hat.

Die Umfrageergebnisse integrierte er dann auch abends in den etwa zweistündigen, höchst aufschlussreichen und kurzweiligen Eltern- und Lehrerabend, an dem mehr als 220 Erwachsene teilnahmen. Hier ging er auf eine Vielzahl unterschiedlicher Bereiche ein, sinnvollerweise auch auf teilweise dieselben wie vormittags für die Schülerinnen und Schüler, nur dieses Mal eben aus der Sicht der Erwachsenen. So erläuterte er, was die deutlich gesteigerte Bildschirmzeit für die Erwachsenen und die Kinder bedeutet? Er führte aus, was auf WhatsApp bei Kindern alles schiefgehen kann und ab wann es sinnvoll ist, Kinder auf Instagram oder Snapchat zu lassen. Er erklärte, was sich Erwachsene unter „Brawl Stars“, „Tik Tok“ und „Fortnite“ vorstellen können und was das richtige Vorgehen bei Cybermobbing und Sexting ist. Das große Ziel war es für Wolff, den Eltern klarzumachen, dass die Mediennutzung ihrer Kinder intensiv von ihnen begleitet werden und mit klaren Regeln ausgestattet werden muss, um den äußerst schlechten Weg über Verbote oder Strafen nicht gehen zu müssen.

Beeindruckt und begeistert waren nach diesen fünf Vorträgen alle Mitglieder der Schulfamilie des Gymnasiums Gaimersheim von Jung bis Alt, was sich an den unzähligen positiven Feedback Chatnachrichten innerhalb der jeweiligen Videokonferenz zeigte. Obwohl alles in Videokonferenz ablief, schaffte Daniel Wolff es zu jedem Augenblick, die Spannung, das Interesse und die Faszination an diesem Thema Digitalität hochzuhalten und gab so vielen Kindern, Lehrern und Eltern wichtige Hilfestellungen für ihr familiäres und schulisches Umfeld an die Hand.

Interessierte können sich hier die Broschüren "Smartphone-Überlebenstipps für Eltern" und  "Vier erprobte Tipps gegen Cybermobbing" ansehen.

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