MONTAG, 6.7.2015
Die ein oder anderen müden Augen entdeckte man schon, als sich die 10. Klassen des Gymnasiums Gaimersheim am frühen Montagmorgen auf dem Schulparkplatz versammelten. Doch allen Schülerinnen und Schülern war die Vorfreude deutlich anzumerken, denn sie stand nun endlich bevor: die langersehnte erste Berlinreise der 10.Jahrgangsstufe. Acht Stunden später– und nach einer lustigen, aber auch kräftezehrenden Fahrt mit BlowUps und dadurch verursachten Staus - kamen die jungen Erwachsenen zusammen mit den Begleitlehrern Frau Bellmann, Frau Bösl, Herrn Hilz und Herrn Schneider in Berlin an. Und so schön die Stadt auch sein mag, der erste Eindruck – es ist fast überflüssig zu sagen – ist natürlich eindeutig: Stau!!! Durch die Verspätung mussten kleinere Änderungen am Tagesplan durchgeführt werden. Somit konnten die Mitreisenden bereits am Montagabend den Kurfürstendamm und die Gedächtniskirche besichtigen und dort, neben der beeindruckenden Geschichte, auch gut vorbereitete Schülerreferate erleben. Abends klang der Tag in der Schülerdisko im Berliner Matrix aus. Beim Heimgehen konnten die Schülerinnen und Schüler sogar noch einen Einblick in die bunte kulturelle Vielfalt Berlins erlangen, indem etliche Straßenkünstler vor allem musikalisch die Vorübergehenden begeisterten.
DIENSTAG, 7.7.2015
Schon frühmorgens kündigte sich an, dass der Tag sehr, sehr heiß werden würde. Auf der Spreerundfahrt von Berlin Mitte bis nach Kreuzberg und zurück hielten sich die meisten nur noch mittels Eiscreme am Leben und mussten sämtliche Sonnencremevorräte aufbrauchen. Nichtsdestotrotz wurde ein fantastischer Überblick über Berlins Zentrum mit dem Regierungsviertel geboten. Dieser Überblick wurde noch durch zahlreiche Schülerreferate an verschiedenen Berliner Sehenswürdigkeiten intensiviert. Als Nächstes spazierten die Jugendlichen die berühmte Allee Unter den Linden entlang, wo allerdings durch eine langgezogene Baustelle die harmonische Atmosphäre etwas gestört wurde. Am Ende der Straße erhob sich majestätisch das Brandenburger Tor, vor dem die obligatorischen Gruppenfotos nicht fehlen durften. Anschließend stand auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Dr. Reinhard Brandl die Besichtigung des Reichstagsgebäudes an. An der sehr aufwendigen Sicherheitskontrolle mussten zwar leider alle Sturmgewehre abgegeben werden, jedoch wurden die jungen Erwachsenen aber immerhin mit Putenmedaillons und Nudeln in der Bundestagskantine entschädigt. Der anschließende Vortrag eines Politikwissenschaftlers im Plenarsaal des Bundestags war danach eine wahre Offenbarung menschennaher Politik und begeisterte alle Anwesenden Schülerinnen, Schüler wie Lehrer (Frau Bösl war noch Stunden danach hin und weg): Vermutlich wurde bei einem Vortrag über Politik selten so gelacht wie an diesem Nachmittag und dennoch unglaublich tiefgehend über die politischen Vorgänge informiert. Nach den obligatorischen Selfies auf dem Dach des Reichstagsgebäudes ging es zum Abschluss des Tages ins Improtheater, in dessem angeschlossenen Biergarten vor der Aufführung schon beinahe bayerische Heimatgefühle aufkamen. Die Truppe „Pater noster“ schaffte es im Theater, mit ihren improvisierten „Schauspiel-Spielen“ den ganzen Saal zu begeistern und zu tosendem Beifall zu bringen.
MITTWOCH, 8.7.2015
Obwohl sich die sommerlichen Temperaturen ab der vergangenen Nacht eine kurze Atempause gönnten, präsentierte sich der Checkpoint Charlie am Mittwochmorgen in strahlendem Sonnenlicht. Direkt daneben befindet sich ein zylinderförmiges Gebäude, in dem sich das „Panorama Asisi“ befindet. Dabei handelt es sich um ein riesiges Halbrund, das das alltägliche Geschehen an der Berliner Mauer zeigt. Von einer Empore aus wird der Betrachter regelrecht in die Jahre des geteilten Deutschlands hineingezogen, was die Schülerinnen und Schüler sichtlich faszinierte. Nach einem schnellen Mittagessen beim nahegelegenen Italiener ging es in den tiefsten Berliner Osten in die ehemalige Stasi-Hauptzentrale, wo die jungen Erwachsenen eine Menge über Überwachung und Bespitzelung in der DDR erfahren konnten. Dank der vielen persönlichen Schicksale, von denen uns erzählt wurde, war die Zeit vor 1989 plötzlich ganz präsent und beeindruckend. Beim anschließenden freien Spätnachmittag und Abend konnten alle Jugendlichen selbst auf Entdeckungstour gehen und Berlin in Kleingruppen genießen.
DONNERSTAG, 9.7.2015
Nach einer Stunde Fahrzeit kamen die Schülerinnen und Schüler im Schloss „Ohne Sorgen“ (Sans Souci) in Potsdam an, wo man durch Schülerreferate mehr von dessen Geschichte erfahren konnte. In einem daran anschließenden knapp zweistündigen Rundgang über das Gelände konnten viele im riesigen Garten des Gebäudes etwas Energie tanken oder auch die Neuen Kammern des Schlosses besichtigen. Nach dem Mittagessen bei einer Original Berliner Currywurst ging es dann zum Museum „Story of Berlin“. In dem dort originalerhalten Atomschutzbunker aus der Zeit des Kalten Krieges wurde es dann beängstigend eng, obwohl nicht annähernd die Menschen- und Materialmenge im Inneren vorzufinden war, die im Falle eines Katastrophenfalls dort gewesen wären. In der darauffolgenden Führung durch das daran angegliederte Museum wurden nochmal alle wichtigen Punkte der Berliner Geschichte wiederholt, da diese natürlich wichtig, beeindruckend und erinnerungswürdig ist- wenn auch nicht immer im positiven Sinne. Das Udo Lindenberg-Musical „Hinterm Horizont“ war abends der krönende Abschluss des Tages und irgendwie auch der gesamten Berlin-Fahrt. Die Meinung über das bombastische Stück, das wohl alle Erwartungen der Schülerinnen und Schüler übertroffen hat, war durchwegs von großer Begeisterung geprägt und zeigte die DDR-Zeit von einer ganz anderen, theatralischen Seite.
FREITAG, 10.7.2015
Am Freitag wurden die Mitreisenden je nach eigenem Wunsch in drei Gruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe besuchte das Madame Toussauds Wachsfigurenkabinett. Anhand historischer Berühmtheiten wie Sophie Scholl, Konrad Adenauer oder Willi Brand wurde zu Anfang die bewegte Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert nachgezeichnet. Darauf folgten Promis wie George Clooney, Miley Cyrus, Manuel Neuer oder Helene Fischer, bevor abschließend die Gruppe vor allem zur Freude der Jungen mit Helden und Schurken aus Star Wars verabschiedet wurde. Für die zweite Gruppe ging es ins Berliner Olympiastadion, wo man das eindrucksvolle Bauwerk und dessen unterirdische Räume besichtigen konnte. Etwas Außergewöhnliches erwartete Gruppe 3. Diese besuchte den berühmten Fernsehturm auf dem Berliner Alexanderplatz mit seiner unbeschreiblichen Aussicht über die Hauptstadt und verbrachte anschließend etwas Zeit auf dem Platz. Nach dem Mittagessen traten alle Schülerinnen und Schüler mit den begleitenden Lehrern die Heimreise an und konnten auf der Busfahrt noch lange über ihre schönen und vielfältigen Eindrücke von Berlin sprechen. Alle Seiten waren überglücklich über die erste Berlinfahrt des Gymnasiums Gaimersheim, die in einer unglaublich harmonischen Atmosphäre zu einem großen Erfolg wurde und die ohne jegliche Zwischenfälle am späten Freitagabend ihr leider viel zu schnelles Ende fand.